Die Geschichte dieses Schlosses lässt sich nicht in wenigen Worten beschreiben, dennoch reichen nur ein paar Fakten, um das Interesse der Besucher zu wecken. Der Bauherr war Graf György Károlyi, ein enger Freund des berühmten Grafen István Szécsenyi. Beide Persönlichkeiten waren Mitbegründer der ungarischen Akademie der Wissenschaft, wofür Szécsenyi ein komplettes Jahreseinkommen gespendet hatte. Der Bau des neoklassizistischen Schlosses begann um 1844 und am Ende standen 6.000 m² Wohnraum und ein herrlicher Landschaftsgarten auf ca. 40 Hektar Grund zu Verfügung der Familie Károlyi. Dieses Schloss ist auch heute noch einen Besuch wert, ca. 85 km von Budapest und nur 40 km vom Plattensee entfernt.
1944, als sich die Front näherte, musste die Familie das Schloss verlassen. Erstmal richtete der deutsche Generalstab sein Hauptquartier hier ein, danach benutzten die Russen das Gebäude als Krankenhaus für Kriegsversehrte. Nach dem Krieg durch die Verstaatlichung das Schloss erst Urlaubsort der Budapester Gaswerke, später Heim von griechischen Flüchtlingskindern und letztendlich Waisenhaus, dessen Tore erst 1979 wegen Geldmangels geschlossen wurden.
1993 übernahm das verfallene Gebäude das Institut des Ungarischen Denkmalschutzes. Ein Jahr später kehren die Nachfolger der Károlyi Familie aus Paris zurück und gründen eine Stiftung zum Erhalt des Schlosses. Ein Vertrag kommt zu Stande, die Károlyi Familie erhält das Mietrecht für 99 Jahre. Die Renovierungsarbeiten beginnen und die Familie bezieht einen Teil des Schlosses. Sie leben auch heute noch hier und bemühen sich, dem Schloss seinen alte Ruhm zurückzugeben. Es ist eine kulturelle Begegnungsstätte nach französischem Muster, wo regelmäßig Tagungen und Kongresse stattfinden. Im Schloss wurde zusätzlich ein Hotel und ein schönes Restaurant eingerichtet. Die Renovierungsarbeiten wurden 2011 abgeschlossen.
Im Schloss werden auch interessante Führungen durch die nicht von der Familie bewohnten Räumlichkeiten angeboten. Zu sehen sind unter anderem die alte Kapelle, welche heute für Konzerte und Hochzeiten verwendet wird, eine interessante Bibliothek für Forscher, der ehemalige Festsaal und mehrere Räumlichkeiten der Familie. Die tragische Geschichte des Schlosses zeigt: von den Originalmöbeln ist nur ein einziger Stuhl erhalten geblieben. Echte Kuriositäten sind der schön renovierte Balkon mit Spitzenmustern aus Holz - echte Feinarbeit – und der 100 Jahre alte Keller, wo der Originalofen aus dem Jahre 1910 heute noch zu sehen ist.
Also nicht versäumen! Besuchen Sie das Schloss während ihres Urlaubs in Csopak!